Von wegen Minimalziel erreicht, Abstieg vermieden. Was nach dem letzten Wettkampftag selbst für uns überraschend war, nämlich die vorübergehende Tabellenführung, fand durch den bravourösen Kampf der Brühler LG-Aufgelegt Schützen in den letzten beiden Treffen gegen die Sportschützen aus Pier und zu guter Letzt gegen die „Gastgeber“ aus Rheinbach seine Bestätigung. Ob es nun ein Vorteil für uns war, dass die Wettkämpfe wegen der Fremdbelegung des Rheinbacher Heimstandes in Brühl ausgetragen wurden, sei einmal dahingestellt. Schlussendlich zählt das Ergebnis.
Vielleicht hätten wir schon gegen die starken Pierer alles klar machen können. Ersatzfrau Renate Rivet, erfahren und cool genug, sich problemlos in die erste Mannschaft einzufügen, feierte mit einem knappen 298:297 Sieg gegen Christoph Zander den von ihr erhofften Punktgewinn. Sie sprang an diesem Tag für unseren Mannschaftschef Hans Pohl ein, der stattdessen die Wettkampfleitung innehatte. Ob er allerdings, abgesehen von Renates Wettkampfdebüt, damit einen stressfreieren Sonntag verbrachte, darf bezweifelt werden. Schließlich trieben ihm schon vor dem ersten Start die zahlreichen Fehlermeldungen und Ausfälle der Schießanlage die Schweißperlen auf die Stirn. Mit Wolfgang Rivets Hilfe konnte die Technik wenigsten so weit instandgesetzt werden, dass ein geregelter Schießablauf mit nur geringer Verzögerung möglich war. Mittlerweile auf Position vier gelandet, gelang Uli Hennemann mit 300 Ringen gegen Norbert Neffgen, der 298 Ringe schoss, endlich wieder einmal ein Erfolgserlebnis. Genauso gnadenlos allerdings gab der Pierer Herbert Höppner unserem Oliver Meyer das Nachsehen (300:298 Ringe). Und da sich Werner Blischke mit dem letzten Schuss eine Neun zu viel leistete (297) und er so Franz-Josef Kück (298) den Einzelpunkt überlassen musste, lag es jetzt an Helmut Netzer, das Schiff in den sicheren Hafen zu steuern. Doch mit Karl-Heinz Jungherz hatte er einen ebenbürtigen Gegner. Beide schenkten sich in der Wertung mit jeweils 300 Ringen nichts. Vielleicht hätte sich Helmut an den Tipp von Oliver vor seinem letzten Stechen erinnern sollen: Nicht nachdenken, einfach schießen. Mit einer 9 im vierten Schuss ging die Entscheidung an die Pierer. Endstand 2:3!
Wer jetzt dachte, die Felle würden uns davon schwimmen, da wir im letzten Saisonduell unseren stärksten Mitkonkurrenten aus Rheinbach vor die Brust bekamen, sollte eines Besseren belehrt werden. Die Schützenbruderschaft hatte sicher nicht ihren besten Tag erwischt. Stattdessen waren wir Brühler hellwach. Helmut Netzer zeigte sich von seiner ärgerlichen Niederlage gegen Pier gut erholt und gab gegen Christian Hüsgen von Anfang an die Richtung an (300:299 Ringe). Auch Werner Blischke gelang Wiedergutmachung. Voll konzentriert und mit verbessertem Schießrhythmus konnte er sich schon in Serie eins von Walter Honerbach absetzen. Wohl wurde es hauchdünn, aber es reichte (300:299 Ringe). Ebenfalls mit nur einem Ring Unterschied gab Oliver Meyer gegen Dietrich Schulz dann aber seinen Einzelpunkt ab (299:298 Ringe). Und obwohl sich Uli Hennemann gleich zu Beginn zwei Neunen leistete, blieb er im weiteren Verlauf des Duells gegen Stephen Gasse fehlerfrei und sammelte mit 298:297 Ringen einen weiteren Einzelpunkt für die Brühler. Auch diesmal zog unser Joker Renate Rivet. Eine Hunderterserie genügte ihr für den ausschlaggebenden Abstand zu Michael Hilbig. Durch ihren zweiten Tagessieg verhalf sie ihrer Mannschaft zum Traumergebnis von 4:1 Punkten.
Der deutliche Ergebnisunterschied zu den Rheinbachern machte schlussendlich nicht nur die Niederlage gegen Pier vergessen. Mit zwei Einzelpünktchen Vorsprung verteidigten die tapferen BSCler auch ihre Spitzenposition in der Endtabelle. Die Qualifikation für die Aufstiegskämpfe zur Rheinlandliga im März war damit ebenso geschafft. Egal wie wir dabei abschneiden werden, jetzt wurde mit einem Schlückchen Sekt erst einmal der Moment gefeiert.
Die beiden Mannschaftsführer Hans Pohl (LG) und Uli Hennemann (KK) dankten, wie auch unser Mitstreiter und Vorsitzender des BSC Oliver Meyer, beim Abschlusstreffen im Vereinslokal allen beteiligten Schützen und Helfern für ihren Einsatz während der Ligasaison 2024.
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