Minimalziel erreicht

„Et wor wie et Wedda“. Soll heißen: Es war mal wieder so ein Wettkampftag, an dem Licht und Schatten dicht beieinander lagen. In Langerwehe-Pier trafen sich der Brühler SC 70 (BSC 70), der KKV Hunstig, der SSV Tüschenbroich und die Gastgeber, die SpSch St. Seb. Pier 2000, zum Saisonabschluss in der Landesoberliga Luftgewehr – Auflage. Die Zielvorgabe war klar: Gegen Hunstig gewinnen und gegen Pier so gut wie möglich punkten. Dann sollte ein sicherer Mittelfeldplatz gesichert sein. Aber wir wären nicht der BSC 70, wenn alles so locker klappen würde, wie wir es uns vorstellen.

Wieder einmal traten wir mit einer veränderten Starterreihenfolge ins erste Gefecht gegen die bis dahin zweitplatzierten Pierer. Hans-Josef Linnartz hatte sich den Spitzen-Startplatz durch gleichbleibend gute Ergebnisse mehr als verdient und so bekam er es gleich mit Franz-Josef Kück zu tun. Beide schenkten sich in den ersten Serien nichts. Erst gegen Ende leistete sich Hans-Josef den entscheidenden Patzer und verlor mit 299 : 300 Ringen. Ulrich Hennemann, seit den letzten Wettkämpfen nicht mehr ganz auf der Höhe, ließ Karl-Heinz Jungherz mit 298 : 299 als guter Gast den Vortritt. Auch Jörg Krätzel hatte nicht seinen besten Tag erwischt. Allerdings hatte er mit Norbert Neffgen einen Schützen neben sich, der keine Geschenke zu vergeben bereit war. Man muss natürlich einräumen, dass ihm Jörg mit einer blöden Acht (8) in Serie eins die Bahn freimachte und Neffgen den Vorteil eiskalt zu nutzen wusste. „Hätte, hätte …“, aber da hilft kein Lamentieren. Jörg verlor mit 298 gegen 300 Ringe. Hans Pohl nahm in Serie drei endlich mal wieder die Überholspur. Bis dahin knapp zurückliegend, schaffte er mit voller Ringzahl und mit 296 zu 295 Ringen Einzelpunkt eins für die Siebziger. Nach langem Probieren und Schrauben schien auch Werner Blischke die richtigen Stellschrauben gefunden zu haben. Vielleicht hatte diese Tatsache Christoph Zander den Nerv gezogen. Seine Neun im dritten Drittel warf ihn aus der Spur. Das Duell endete 299 : 300.

Frisch gestärkt mit Kartoffelsalat und Würstchen aus der Pierer Vereinsküche ging es in die zweite Runde am frühen Nachmittag gegen Hunstig. Jetzt führte der hinzugestoßene Helmut Netzer das Brühler Quintett an. Und er hielt, was man sich von ihm versprochen hatte. Das bestätigte auch Hans Pohl, der jetzt aussetzte. Er scherzte, dass es eigentlich völlig ausreicht, Helmut in der zweiten Lage einzusetzen, weil er dann zu Hochform aufläuft. 300 : 299 hieß es zum Schluss und damit hatte Hans mal wieder recht behalten. Unser Naturtalent Hans-Josef Linnartz machte schon frühzeitig alles klar. Mit 299 zu 296 konnte ihm Jörg Peter Wienands schon ab Serie zwei nicht mehr das Wasser reichen. Dagegen konnte sich Ulrich Hennemann nach seinem Zweikampf sämtliche Haare raufen. Gleich vier Neunen überraschten nicht nur ihn, sondern auch seinen Gegner Dieter Knapp, der sich nach eigenem schwachem Abschluss noch immer über das gelbe Rechteck auf seinem Monitor freuen konnte. 297 : 296 waren von beiden keine Glanztat. Ähnlich erging es Jörg Krätzel. Vielleicht hatte er noch die Acht (8) im Hinterkopf. Auch er kam nicht über 296 Ringe hinaus und so musste er Liane Köhn mit 299 Ringen davonziehen lassen. Das mit den richtigen Stellschrauben müsste man eigentlich relativieren. Dreimal 99 werden ihm sicher nicht gefallen haben, vor allem weil auch die Hunstigerin Carmen Brüne nicht über die Doppelneun hinauskam. Das hieß: Stechen um den Mannschaftssieg. Aber das hatten wir in unseren Mannschaftstrainings oft genug geübt. Wer den Freudenschrei unseres Kapitäns Hans nach dem dritten Schuss gehört hatte wusste sofort: wir Brühler hatten den Kampf gewonnen.

Zwar hatten wir nun unser Minimalziel erreicht, aber so ganz entspannt konnten wir dann doch noch nicht auf den Klassenerhalt anstoßen. Jetzt begann die Rechnerei. Wie hatten die anderen Wackelkandidaten in ihren Wettkämpfen abgeschnitten? Sollte es nochmal knapp werden und würden wir unter Umständen auch noch in die Relegation geschickt? Hans und Werner rechneten die Tabelle rauf und runter und gaben sich die größte Mühe, um die erlösenden Nachrichten aus Gymnich zu erhalten. Aber die entscheidenden Infos blieben bis zu unserer Abreise aus Pier aus.

Letztendlich brachte es dann wieder Hans-Josef Linnartz in seiner unendlichen Gelassenheit genau auf den Punkt: „Et küt wie Et küt!“

Un Et kom su:

Abschlussrangliste:

  1. SSV Tüschenbroich (Teilnehmer am Aufstiegswettkampf zur Rheinlandliga (RhL))
  2. St.Seb. Gymnich (Teilnehmer am Aufstiegswettkampf zur Rheinlandliga (RhL))
  3. SpSch St. Seb. Pier
  4. PSS Inden Altdorf
  5. Brühler SC 70
  6. SpSch St. Seb. Rheinbach
  7. KKV Hunstig (Teilnehmer am Aufstiegswettkampf zur Landesoberliga (LOL))
  8. SpSch. Waurichen (Absteiger in die Landesliga (LL) Gruppe 1)

Ulrich Hennemann

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